Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE)

Seit die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE) 1974 als Behandlung kassenärztlich anerkannt wurde, gilt sie als Therapie der Wahl für chronische Lymphödeme. Sie kann auch zur Behandlung des Lipödems eingesetzt werden um die Beschwerden zu lindern, einer Verschlimmerung und dem Entstehen eines Lipo-Lymphödems entgegenzuwirken. Eine nennenswerte Verringerung des Fettgewebes ist damit jedoch nicht möglich. Je früher die Therapie begonnen wird, desto besser stehen die Aussichten auf gute Ergebnisse.

Die KPE besteht aus

  1. Manueller Lymphdrainage (MLD)
  2. Kompressionstherapie
  3. Bewegungstherapie
  4. Hautpflege

Sie ist eine 2-Phasen-Therapie, bestehend aus einer Entstauungsphase (KPE-Phase 1) und einer Erhaltungs- und Optimierungsphase (KPE-Phase 2). Beim Lipödem im Stadium I kann die Entstauungsphase meist übersprungen werden.

Die KPE muss grundsätzlich in Abhängigkeit von den vorhandenen Ödem-Befunden angewendet werden. Sind diese stark ausgeprägt, müssen die Anwendungen hoch dosiert werden. So können etwa bei einem Lymphödem oder Lipo-Lymphödem ein- bis zweimal am Tag 45 bis 60 Minuten MLD mit anschließender Kompressions-Bandagierung und intensiver Bewegungstherapie notwendig sein. Diesen Teil der Behandlung haben Michael und Etelka Földi Entstauungsphase (KPE-Phase 1) genannt.

Aufgrund der intensiven Anwendungen ist die Entstauungsphase in den meisten Fällen nicht am Wohnort des Patienten möglich. Dann muss sie stationär in einer Lymphologischen Fachklinik durchgeführt werden. Dann muss bei der Krankenkasse die „Einleitung einer stationären Reha-Maßnahme“ beantragt werden.

Beim Lipödem ist die Intensität der KPE an die individuelle Schmerz-Symptomatik anzupassen. Bei starken Schmerzen ist für die MLD und Kompressionstherapie eine „einschleichende“ Behandlung notwendig. Erst wenn die Schmerzhaftigkeit weit genug reduziert wurde, kann die Behandlung kräftiger dosiert werden.

Sobald die Befunde bestmöglich reduziert wurden, folgt die Erhaltungs- und Optimierungsphase (KPE-Phase 2). Dabei wird angestrebt, das Ergebnis der Entstauungsphase so lange wie möglich aufrechtzuerhalten. Hier genügen je nach Bedarf eine bis drei MLD-Anwendungen pro Woche und die Kompressionstherapie wird dann mit flachgestrickten Bestrumpfungen bewerkstelligt[6].

Sollte es zu einer Zunahme des Ödems kommen, muss die MLD häufiger angewandt und im Anschluss daran bandagiert werden. Erweist sich das als nicht ausreichend, kann erneut eine Entstauungsphase angezeigt sein. Häufig verweigern die Krankenkassen eine stationäre Reha mit der Begründung, dass laut Gesetz seit der letzten Reha mindestens vier Jahre vergangen sein müssen. Das stimmt im Prinzip, doch im Gesetz steht auch, dass wenn eine medizinische Notwendigkeit für eine stationäre Reha besteht, die Vierjahresfrist nicht eingehalten werden muss. Das jedoch verschweigen viele Krankenkassen „schamhaft“.

Manuelle Lymphdrainage (MLD)

Diese ist eine spezielle, sehr sanfte Massagetechnik mit dem Ziel, Ödeme[1] zu beseitigen. Dafür regt sie das Lymphgefäßsystem dazu an, die „lymphpflichtige Last“ (Wasser, Eiweiß und andere Stoffe) aus dem Gewebe aufzunehmen und abzutransportieren. Zudem können damit Verhärtungen (Fibrosen) im Gewebe auflösen. Die MLD unterscheidet sich von der Massage durch einen geringeren Druck, langsameres Arbeiten und spezielle Griffe mit Schub- und Entspannungsphasen. Die MLD hat immer im Bereich von Hals und Schlüsselbeinen zu beginnen. Von dort aus wird in Richtung Ödem hingearbeitet. Alles andere wäre falsch!

Beim reinen Lipödem[2], wo der Lymphtransport noch gut bis überdurchschnittlich funktioniert[3], dient die MLD in erster Linie zur Schmerzreduktion. Durch sanfte Reizung von Mechanorezeptoren im Gewebe wird eine Reizantwort des Zentralnervensystems ausgelöst, die auf Schmerzzustände dämpfend wirkt. Das ist in der Behandlung des Lipödems von großer Bedeutung, da die Schmerzen oftmals eine Bandagierung bzw. das Tragen einer Kompressions-Bestrumpfung nicht zulassen. Doch ohne Kompression ist die konservative Therapie des Lymphödems und des Lipödems von Vornherein zum Scheitern verurteilt!

Beim Lymphödem und beim Lipo-Lymphödem wird die MLD zur Bildung von Lymphe (= Aufnahme von Gewebswasser in das Lymphgefäßsystem) und deren Abtransport eingesetzt. Dabei darf die Durchblutung der Haut nicht anregt werden. Denn dadurch würde mehr Flüssigkeit aus den Blutkapillaren in das Gewebe übertreten und den Gewebswasseranteil (und somit das Ödem) vergrößern.

Die MLD kann zur Behandlung des Lipödems bzw. Lipo-Lymphödems von allen Ärzten mit Kassenzulassung (nicht nur von Fachärzten!) zulasten der gesetzlichen Krankenkassen verordnet werden. Obwohl im Heilmittelkatalog der Ärzte ist das Lipödem nicht als Indikation für MLD aufgeführt ist, können Kassenärzte dafür problemlos MLD verschreiben! Denn die Spitzenverbände der Krankenkassen und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) haben sich in einem gemeinsamen Fragen- und Antworten-Katalog zu den Heilmittel-Richtlinien auf diese Formulierung geeinigt: „Das Lipoedem wird synonym auch Lipolymphoedem genannt; demnach ist eine Einordnung unter LY1 oder LY2 möglich und könnte mit einer MLD behandelt werden.“

LY1 ist für einen kurzzeitigen Behandlungsbedarf vorgesehen. Hier können maximal 2 x 6 = 12 MLD-Anwendungen verordnet werden. Da dies aber beim Lipödem nicht genügt, kommt hier meistens – wie auf beim Lymphödem – LY2 (es können bis zu 5 x 6 = 30 MLD-Anwendungen verordnet werden) infrage.

Kompressionstherapie

Sie dient zur Erhöhung des Drucks im Gewebe. Dadurch tritt weniger Flüssigkeit aus den Blutkapillaren ins Gewebe über. Zudem verteilt sie die Gewebsflüssigkeit über eine größere Fläche, wodurch wesentlich mehr Lymphgefäße an deren Abtransport beteiligt werden. Sie schafft somit alternative Wege für den Lymphtransport.

Auch verbessert sie die Funktion der Klappen und die Strömungsgeschwindigkeit in den Lymphgefäßen und Venen und damit den Lymphtransport und den Rückfluss des venösen Blutes zum Herzen. Intensiviert wird dieser Effekt in Verbindung mit Bewegung. Die Kompression bildet ein Widerlager gegen den von den Muskeln erzeugten wechselnden Innendruck im Gewebe, wodurch die Wirkung der Muskel- und Gelenkpumpen erheblich verbessert wird.

Die Kompressionstherapie regt auch die Mikrozirkulation des Blutes in der Haut an und intensiviert dadurch den Stoffaustausch der einzelnen Zellen im Gewebe. Der erhöhte Innendruck im Gewebe verringert den Abstand zwischen den Blutkapillaren und den Zellen („Transit- oder Diffusionsstrecke“). Dadurch können die Zellen besser mit lebenswichtigen Stoffen versorgt und von Abfallprodukten befreit werden.

Für die Kompressionstherapie stehen vier Methoden zur Verfügung:

  1. Kompressions-Bandagierung
  2. Kompressions-Bestrumpfung, auch „Kompressions-Versorgung“ genannt
  3. Dynamische Kompressionstherapie (Lympha Press, Lympha-mat)
  4. Wassergymnastik

Die Kompressions-Bandagierung ist beim reinen Lipödem[2] in der Regel nicht erforderlich. Wenn man jedoch am Unterschenkel mit einem Finger eine Delle eindrücken kann, ist freies Ödemwasser vorhanden. Dann sollte eine tägliche Bandagierung der Beine so lange durchgeführt werden, bis die Dellbarkeit beseitigt ist. Ab diesem Moment kann wieder eine flachgestrickte Kompressionsversorgung getragen werden.

Beim Lymphödem und beim Lipo-Lymphödem ist die Bandagierung ein wichtiges Mittel zur Entstauung und Reduzierung des Ödems. Auch hier sollte eine tägliche Bandagierung so lange durchgeführt werden, bis sich das zur Ödem nicht weiter reduzieren lässt und eine flachgestrickte Kompressions-Versorgung zum Einsatz kommen kann.

Sowohl das Bandagieren als auch das Bandagematerial kann zur Behandlung des Lipödems bzw. Lipo-Lymphödems von allen Ärzten mit Kassenzulassung zulasten der gesetzlichen Krankenkassen verordnet werden. Das Bandagieren hat erst nach Beendigung der MLD-Behandlung erfolgen. Bitte beachten Sie hierzu das Schreiben des Gemeinsamen Bundesauschusses.

Die Kompressions-Versorgung ist die tragende Säule der Behandlung des Lymphödems und der konservativen Behandlung des Lipödems. Ihr konsequenter (!) Einsatz kann die Verschlimmerung (Progredienz) dieser Krankheiten in vielen Fällen stoppen, zumindest aber erheblich verlangsamen. Nach der morgendlichen Toilette angelegt, wirkt eine gut angepasste (!) Kompressions-Versorgung im Lauf des Tages Flüssigkeitseinlagerungen im Gewebe entgegen und verhindert somit Schmerzen und Schweregefühle in den Beinen.

Die Dynamische Kompressionstherapie[4] arbeitet mit Manschetten, die aus einzelnen, sich überlappenden Luftkammern zusammengesetzt sind. Bei Lipödem kommen Hosen- und Jackenmanschetten zum Einsatz. Ein spezielles Steuergerät pumpt die einzelnen Luftkammern – am Fuß bzw. der Hand beginnend – nacheinander auf. Sobald alle Kammern gefüllt sind, wird aus allen die Luft abgelassen und der Rhythmus beginnt nach einer kurzen Pause aufs Neue.

Die Eigenbehandlung mit einem Heimgerät (Lympha Press, Lympha-mat) kann beim Lymphödem zur Ergänzung der MLD dienen. Beim Lipödem kann sie eine sinnvolle und preiswerte Alternative zur MLD sein. Sinnvoll, weil beim reinen Lipödem[2] keine Lymphabflussstörung vorliegt und die Dynamische Kompressionstherapie der Bildung von Gewebswasser entgegenwirkt. Und preiswert, weil die MLD – und damit die Zuzahlungen dafür! – seltener bis gar nicht mehr notwendig ist. Heimgeräte zur Behandlung des Lymphödems bzw. Lipödems können von allen Ärzten mit Kassenzulassung zulasten der gesetzlichen Krankenkassen verordnet werden.

Wassergymnastik: (Schwimmen, Aqua-Jogging, Aqua-Aerobic, Aqua-Cycling etc.) Physiologisch gesehen ist sie die ideale Form der Kompressionstherapie. Der Wasserdruck ist unten (an den Füßen) am größten und nimmt nach oben (zum Körper hin) stufenlos ab. Beinarbeit (Marschieren, Joggen etc.) in aufrechter Haltung im Wasser trägt sehr wirksam zur Entleerung von Ödemen sowie zum Transport venösen Blutes zum Herzen bei. Der Auftrieb entlastet die Gelenke. Zudem kräftigt Wassergymnastik die Muskulatur und kann zum Abbau von Übergewicht beitragen (hoher Kalorienverbrauch).

Bewegungstherapie
Beim Lipödem ist die Haut sehr dehnbar (geringe Elastizität). Sie kann dem bei Bewegung von den Muskeln erzeugten wechselnden Innendruck im Gewebe keinen Widerstand entgegensetzen. Die Kompression übernimmt die Funktion des Widerlagers. Darum aktiviert die Kombination aus Kompression und Bewegung die Muskel- und Gelenkpumpen[5], wodurch vermehrt Lymphe und venöses Blut aus den Beinen (entgegen der Schwerkraft!) und den Armen abtransportiert wird.

Hautpflege Gute Hautpflege ist beim chronischen Lymphödem eine sehr wichtige Therapie-Komponente, weil hier die natürliche Barriere-Funktion der Haut stark geschwächt ist. Dadurch können Krankheitserreger leicht eindringen, was zu Infektionen (Erysipele etc.) führen kann.

Für die Pflege der Haut im Bereich des Lymphödems dürfen nur milde medizinische (unparfümierte!) Produkte verwendet werden. Denn dort ist die Haut besonders empfindlich. Bewährt haben sich hier physiologisch wirkende Cremes und Lotionen, die natürliche, hautverwandte Fette und Öle (Mandelöl, Aloë vera-Extrakt, Erdnussöl, Karottenöl etc.) enthalten.

Für trockene Haut besonders geeignet sind Cremes in Form von Wasser-in-Öl-Emulsion mit einem geringen Wasseranteil. Sie sind hautfreundlich und legen sich wie ein Schutzfilm über die Haut. Um die Haut geschmeidig zu machen bzw. zu halten sollten die Cremes natürliche Feuchthaltefaktoren (3-10 % Urea, Milchsäure etc.) sowie barriere-bildende Lipide (Cholesterin, Ceramide, Linolsäure etc.) enthalten.

Folgende Substanzen sind feuchtigkeit-spendend bzw. feuchtigkeit-speichernd

Vorsicht: Manche Produkte enthalten allergie-auslösende Bestandteile (Lanolin etc.). Diese sind ebenso zu meiden wie Produkte auf der Basis von Mineralfetten. Letztere bilden einen Film auf der Hautoberfläche, der Poren verstopfen kann. Und Produkte, die ätherische Öle enthalten, können Hautreizungen hervorrufen. Bei Patienten mit einem bekannten Allergierisiko sollte vor der Anwendung eines neuen Präparats ein 24-stündiger Verträglichkeitstest an einem nicht-ödematisierten Körperteil durchgeführt werden.

Die Hautpflege sollte zweimal täglich durchgeführt werden: Morgens nach dem Duschen bzw. Waschen und abends nach dem Abnehmen der Kompressions-Versorgung und Waschen der ödematösen Gliedmaße(n) bzw. Duschen. Bei extrem trockener Haut ggf. auch zwischendurch am Tag. In jedem Fall aber erst nach gründlichem Abtrocknen! Dabei gilt hier die Regel „viel hilft viel“ nicht! Hautpflegemittel sollten vielmehr sparsam verwendet und – um den Lymphabfluss zu unterstützen – sanft aber gründlich in Richtung zum Körper hin streichend einmassiert werden. Präparate aus natürlichen Rohstoffen werden von der Haut in der Regel innerhalb von 5 bis 10 Minuten aufgenommen. Das kann man daran erkennen, dass sich die Haut wesentlich glatter anfühlt und keine Rückstände des Produkts mehr auf ihr wahrzunehmen sind.

Nur wenn das Pflegemittel vollständig eingezogen ist, darf der Kompressionsstrumpf angezogen werden. Nach Möglichkeit sollte zweimal pro Woche ein rückfettendes Ölbadgenommen werden. Hier ist darauf zu achten, dass die Wassertemperatur nicht hoch ist. Dies würde zu einer verstärkten Durchblutung der Haut führen, wodurch vermehrt Wasser (und Eiweiß!) aus den Haargefäßen (Kapillaren) in das Gewebe austritt (das Ödem füllt sich!).

Bei konsequenter Durchführung von richtiger Reinigung und Pflege der trockenen Haut ist oft schon nach relativ kurzer Zeit eine deutliche Verbesserung des Hautzustands festzustellen. Im Handel werden zahlreiche Produkte angeboten. Nicht jedes davon ist für jeden geeignet. Lassen Sie sich beraten und ruhig auch von Ihrem persönlichen Empfinden leiten. Oder probieren Sie mit der Zeit verschiedene Sachen aus. Apothekenpflichtige Produkte sind etwas teurer, dafür aber meist von besserer Qualität. Und zudem können Sie in der Apotheke eine fachlich kompetente Beratung erwarten. Und da die Produkte sparsam verwendet werden sollen, fällt ein höherer Preis letztendlich nicht sehr ins Gewicht. Was zählt, ist das Ergebnis.

Beim Lipödem bei weitem nicht die Bedeutung wie beim chronischen Lymphödem. Grundsätzlich sollten Lipödem-Patientinnen darauf achten, dass ihre Haut nicht trocken und rissig wird. Denn dies kann durch das regelmäßige Tragen der Kompressions-Bestrumpfung relativ leicht vorkommen.

[1]Ödeme sind sicht- und tastbare Schwellungen aufgrund von Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe. Meist sind sie Zeichen (Symptome) einer Grunderkrankung (Herz-, Leber-, Nierenschwäche etc.) und keine eigenständige Krankheit. Sie können mit Wassertabletten (Diuretika) ausgeschwemmt werden und treten bei erfolgreicher Behandlung der Grunderkrankung nicht mehr auf. Dagegen ist das chronische Lymphödem eine eigenständige Krankheit (Diagnose) und kein Symptom

[2]Von einem „reinen Lipödem“ sprechen wir, solange kein chronisches Lymphödem vorliegt. In diesem Zustand kann das Lymphgefäßsystem die lymphpflichtige Last von sich aus vollständig abtransportieren. Darum ist hier die MLD zur Verbesserung des Lymphtransports nicht angezeigt. Gesellt sich zum Lipödem eine chronische Lymphabflussstörung hinzu, sprechen wir von einem Lipo-Lymphödem.

[3]Beim reinen Lipödem kann lymphszintigrafisch oftmals eine im Vergleich zu Gesunden erhöhte Transportleistung des Lymphgefäßsystems festgestellt werden.

[4]Die „Dynamische Kompressionstherapie“ wird in der medizinischen Literatur „Intermittierende Pneumatische Kompressionstherapie“ (IPK) bzw. „Apparative Intermittierende Kompressionstherapie“ (AIK) genannt. Zur Vermeidung dieser Wortungetüme verwenden wir die griffigere Bezeichnung „Dynamische Kompressionstherapie“.

[5]Der Rücktransport des Blutes in Richtung Herz wird durch das pumpende Herz, die Druckänderungen im Brustkorb durch die Atmung sowie die Muskel- und Gelenkpumpen bewerkstelligt. Bei aufrechter Haltung (Stehen, Sitzen) sind Herz und Atmung allein nicht in der Lage, die Schwerkraft, die das Blut nach unten zieht, zu überwinden. Dafür sind die Muskel- und Gelenkpumpen die wichtigste Antriebskraft.

Bei Bewegung der Beine drücken die Muskeln auf die Venen, wodurch das Blut darin in Bewegung gerät. Die Venenklappen (sofern sie intakt sind) lassen das Blut nur in Richtung zum Herzen fließen. Beim Erschlaffen der Muskeln wird das Blut aus der Umgebung angesogen. Dieser Saug-Druck-Mechanismus ist besonders im Bereich der Waden von Bedeutung („Wadenmuskelpumpe“). Es gibt aber auch noch die Fußsohlenpumpe (durch Abrollen des Fußes) und die Sprunggelenkspumpe (durch die Bewegung der Sehnen und Bänder), die mit der Wadenmuskelpumpe zusammenwirken. Damit der Pumpmechanismus funktionieren kann, ist eine gute Beweglichkeit des Sprunggelenkes äußerst wichtig. Schuhe mit hohen Absätzen beeinträchtigen die Funktion der Muskel- und Gelenkpumpen!

[6]Aber auch während der Erhaltungsphase kann die Kompressions-Bandagierung – insbesondere beim Lymphödem bzw. Lipo-Lymphödem – von großem Nutzen sein. Damit können schwierige Situationen (heißes Wetter, Zunahme der Schmerzen, langes Stehen oder Sitzen, Langstreckenflug etc.) viel besser meistern. Die Firma Softkompress hat ein neuartiges Material entwickelt, das die Selbstbandagierung oder die Bandagierung durch Laien (Angehörige, Freunde etc.) ganz erheblich erleichtert. Mehr dazu erfahren Sie unter www.softcompress.de.

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